MUSEEN: Mit „Freude zu entdecken", unter diesem Motto wird der diesjährige Internationale Museumstag am Sonntag, 21. Mai gefeiert. Er wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ausgerufen, um weltweit auf die Vielfalt der Museen aufmerksam zu machen.
Alle Museeumsfans und solche, die es vielleicht werden möchten, sind eingeladen, die in den Museen bewahrten Schätze zu entdecken und sich von den speziellen Angeboten begeistern zu lassen. Doch nicht nur an diesem Sonntag gibt es in den Museen viel zu bestaunen, das ganze Jahr über gibt es Schönes und Spannendes zu entdecken und zahlreiche Mitmachangebote laden dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben.
Freiburg: Ein Tag, fünf Häuser
Das Augustinermuseum, das Museum für Neue Kunst, das Museum Natur und Mensch, das Archäologische Museum Colombischlössle, das Museum für Stadtgeschichte und viele weitere Institutionen. Der Eintritt in alle Häuser ist kostenfrei.
Reichs-Kolonialuhr mit Weltanzeige um 1905. Leihgabe Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen. (Foto Patrick Seeger)Im Augustinermuseum am Augustinerplatz steht die aktuelle Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!" (Noch bis 11.06.23) im Mittelpunkt des Programms. Bei einer Führung um 11 Uhr erfahren Teilnehmende, wie der deutsche Kolonialismus bis heute in den ehemaligen Kolonien und in Freiburg nachwirkt. Stündlich finden von 11.45 bis 14.45 Uhr Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern Aino Moongo, Nicola Brandt und Emeka Udemba statt, deren Werke Teil der Schau sind. Bei einer Familienführung für Kinder ab sechs Jahren um 14 Uhr dreht sich alles um die Frage: Was können wir tun, um die Welt ein Stück besser zu machen?
Im Museum für Neue KunstBis die Bude brummt., Marienstraße 10a, wird derzeit das 30-jährige Jubiläum des Fördervereins mit der Ausstellung „Bis die Bude brummt“ gefeiert (Bis 10.09.23). (Bild oben) Um 11 und um 15 Uhr entdecken Interessierte bei einer Führung die interaktive und vielfältige Schau. Um Kurven, Windungen oder Knoten geht es von 13 bis 17 Uhr: Besucherinnen und Besucher können an einer Mitmachstation Skulpturen aus Draht gestalten.
Im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, erfahren Teilnehmende bei einer Führung um 10.30 Uhr, warum eine Glasschale bei den Kelten wertvoller war als Gold. Um 11, 13 und 15 Uhr gibt es für Familien mit Kindern ab fünf Jahren eine Zeitreise zu den Römern und Rittern. Bei einem Escape Game um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr können Besucherinnen und Besucher ihr detektivisches Know-How unter Beweis stellen. Wie die Gesellschaft und die Kultur in der Zeit zwischen Römern und Rittern aussahen, finden Teilnehmende bei Führungen um 12.30 und 15.30 Uhr heraus.
Im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, kommen besonders Familien auf ihre Kosten. Von 10.30 bis 16.30 Uhr erhalten alle neugierigen Besucherinnen und Besucher stündlich Einblick in das sonst verborgene Leben eines Bienenstocks. Von 10.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr können alle an einer Mitmachstation zum Thema „Honig“ ihre Sinne auf die Probe stellen.
Das Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, bietet um 10.30, um 13.30 und um 14.30 Uhr Führungen für Familien mit Kindern ab fünf Jahren an. Im Fokus steht die Zeit der Ritter, Burgen und Rappenpfennige. Weiterhin geben Kurzführungen Einblick in Themen rund um die Stadt Freiburg und ihre Geschichte.
Bad Krozingen: Historische Tasteninstrumente erklingen
“Die Sammlung Neumeyer-Junghanns-Tracey, gestern und heute” unter diesem Motto öffnet die Sammlung im Schloss Bad Krozingen am 21. Mai ihre Türen anlässlich des Internationalen Museumstages. Von 15 bis 17 Uhr erhalten die Besucherinnen und Besucher einen historischen Überblick der Sammlung historischer Tasteninstrumente Neumeyer-Junghanns-Tracey. Die Vielfalt der Instrumente wird durch Klangbeispiele verdeutlicht. Informationen zu Bauweise und Restaurierung der historischen Tasteninstrumente runden die Führung ab. Im Mittelpunkt dieser Führung stehen die Musikbeispiele vorgetragen von Studierenden der Hochschule für Musik Freiburg. Die Führungen werden halbstündig angeboten. Der Eintritt ist frei.
Basel: Spielen macht Sinn
Augmented Reality: Museumserlebnis für Jung und Alt.Das Spielzeug Welten Museum Basel feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum! Zu diesem Anlass werden die Puppenhäuser, Bären und Kaufmannsläden mit innovativer Technik zum Leben erweckt: In einer «Augmented Reality», einer digital angereicherten Realität, geben animierte Figuren völlig neue Einblicke in die Spielzeugwelten des Museums. Die Jubiläumsausstellung, Spielen macht Sinn, die noch bis zum 30. Oktober zu sehen ist, widmet sich ganz dem Spielen: Kinder haben schon immer gespielt und werden auch immer spielen. Im Spiel erlernen wir zahlreiche Fähigkeiten, die wir brauchen, um später ein selbständiges Leben zu führen. Spielen ist also mehr als nur Spass. Spielen macht Sinn!
Geschichten aus der Spielzeugwelt: Ein Teddybär erzählt von seiner abenteuerlichen Entstehungsgeschichte, im Kochtopf der Puppenstube dampft eine Basler Mehlsuppe und sogar die Titanic fährt vorbei: Die einzigartige Sammlung des Spielzeug Welten Museum Basel wird lebendig. Die Besucherinnen und Besucher sehen per Tablet, wie die ausgestellten Museumsobjekte ein Eigenleben entwickeln. Zusammen mit virtuellen Figuren gewähren sie spielerisch neue Einblicke in die verschiedensten Themen. Die zusätzliche Kinderspur lässt Zeppeline durch den Raum fliegen, Tennisbälle durch die Luft hüpfen und aus dem Grammophon tanzen die Noten entgegen. Nachgefragt: fünf Positionen zur Bedeutung des Spielens
Spielen ist eine der wichtigsten Triebfedern der menschlichen Entwicklung: In fünf Filmsequenzen gehen Fachpersonen der Geschichte des Spielens und seiner Bedeutung für unsere Entwicklung auf den Grund.
Rund um die Interview-Stationen ist eine raumgreifende Kugelbahn installiert: Grosse und kleine Besucherinnen und Besucher können mit den Bällen Glöckchen zum Klingen bringen, kleine Hürden überwinden – und werden so selbst Teil der Ausstellung. Begleitprogramm Höhepunkt ist die grosse Party zum 25. Geburtstag des Spielzeug Welten Museum Basel am 27. August diesen Jahres.
Basel: Graphic Novel Godfather
Das Cartoonmuseum Basel zeigt erstmals in der Schweiz den bedeutenden Künstler Will Eisner in einer grossen Retrospektive mit Originalzeichnungen, historischen Comicheften, Fotografien und weiteren Zeitdokumenten. Will Eisner (1917–2005) gilt als einer der Gründerväter des modernen Comics. Der als Kind armer jüdischer Einwanderer aus Österreich und Rumänien in Brooklyn und der Bronx aufgewachsene Künstler war Zeichner, Texter, «Erfinder» der Graphic Novel, Theoretiker und Produzent. 1939 kreierte Eisner «The Spirit», seine berühmte Serie um einen Gangsterjäger mit Augenmaske. Dabei ging es ihm vor allem darum, die Ursachen von Kriminalität und gesellschaftlichen Problemen zu ergründen. Seine ausgeklügelten Dramaturgien, spektakulären Perspektiven, subjektiven Sichtweisen, ungewöhnlichen Schnitte und formalen Experimente waren bahnbrechend. 1978 erschien sein 196-Seiten-Comic «Ein Vertrag mit Gott und andere Mietshaus-Stories aus New York». Darauf prangte seine Definition der neuen Gattung: «A Graphic Novel by Will Eisner». Bis zu seinem Tod 2005 legte Eisner mehrere Sachbücher zum Thema der «sequenziellen Kunst» vor und schuf 16 weitere, hochambitionierte Graphic Novels. Aufgrund seines jüdischen Hintergrunds stemmte sich Eisner zeit seines Lebens gegen Vorurteile und Antisemitismus. Neben zahlreichen Ehrungen und Preisen erhielt er u.a. 2002 den «Lifetime Achievement Award» der National Foundation for Jewish Culture. Bis 18.06., Cartoon Museum Basel, St. Alban–Vorstadt 28. Di-So 11-17 Uhr.
Basel: Ausser Gebrauch – Alltag im WandelTelefonanlage
Das Historisches Museum Basel in der Barfüsser Kirche, zeigt bis zum 17.09.23 ein breites Spektrum von Alltagsgegenständen und führt uns vergangene Lebensweisen vor Augen. Vom Schreibzeug bis zur Schreibmaschine, von der Sänfte bis zum Laufrad, von Geldstrümpfen, Krinolinen und Aussteuerlisten: Die Ausstellungsobjekte zeigen technische und gesellschaftliche Veränderungen während der letzten drei Jahrhunderte auf. Gewandelte Hygienevorstellungen lassen sich an Zimmertoiletten ablesen, Aussteuerlisten und gestickte Küchensprüche deuten auf veränderte Rollenbilder. Der Muff aus Affenpelz und die Tassen für Schildkrötensuppen belegen den heute achtsameren Umgang mit Tieren. Früher selbstverständliche Sparsamkeit wird durch Stopfkugeln und Brikettpressen beleuchtet. Daneben stehen Gerätschaften einer reichhaltigen Tafelkultur des Bürgertums. Die Ausstellung in der Barfüsserkirche blickt anhand dieser Objekte auf den Wandel des Alltagslebens. Fast alle Ausstellungsobjekte stammen aus den Depotbeständen des Historischen Museums Basel.
Augst: Recyceln wie die Menschen in RomAugusta Raurica: Das Theater im Sommer (Foto: Susanne Schenker)Die Römerstadt Augusta Raurica lädt Besucherinnen und Besucher zum Eintauchen in die Antike ein. Beim Int. Museumtag kann man viel zum Thema „Recyceln wie die Römer:innen“ erfahren. Hatten die Römer schon ein Müllproblem? Wovon und wie ernährten sie sich?
Mit der Workshop-Reihe «Römische Esskultur erleben» und der «Gartenführung Landgut Castelen» stehen zwei neue Vermittlungsangebote auf dem Programm. Zudem laden die Grabungsequipen von Augusta Raurica im Juni (Tag der Archäologie am 18.06.) und im September Interessierte ein, einen Blick in eine aktuelle Ausgrabung zu werfen.
Gegenstand der Kursmodule ist das Augmented-Reality-Hörspiel in den Gewerbehäusern von Augusta Raurica, welches vor knapp einem Jahr lanciert wurde. Das Programm von Augusta Raurica umfasst in diesem Jahr rund 40 Angebote für Einzelpersonen, Gruppen und Schulklassen, darunter Workshops, Führungen, Events wie auch Angebote zum selbstständigen Erkunden. Römerstadt Augusta Raurica, Giebenacherstrasse 17, Augst.