BÜHNE: Das Theaterensemble PUCK zeigt ab 29.11. das Stück „Die Kleinbürgerhochzeit“ von Brecht auf der Experimentalbühne im E-Werk.
Der Hintergrund
Das Theaterensemble PUCK und Brecht? -Das geht doch gar nicht oder? Hier der Wunsch nach wahrhaftigem Schauspiel und Hineinziehen des Publikums – dort spröde Lehrstücke und eine verlangte Distanz des Publikums zum Geschehen auf der Bühne. Bei PUCK einfach das Leben auf die Bühne bringen, so wie es ist. Bei Brecht ein inzwischen fast schon museal gewordenes episches Erklär-Theater. PUCK und Brecht? Geht nicht? Geht doch! Denn die 1919 entstandene „Kleinbürgerhochzeit“ ist ein Ausnahmewerk Brechts, ein frisch dahingeworfenes Frühwerk, an Karl Valentin orientiert und frei von inzwischen in die Jahre gekommenen politischen Parolen.
Der Inhalt
Heiterkeit herrscht zu Beginn: Die Mutter des Bräutigams bittet zu Tisch und serviert das Festmahl. Der Vater der Braut möchte aber unbedingt eine seiner pikanten Geschichten loswerden und setzt damit ungewollt eine Kette von Irritationen, Sticheleien und Beschwichtigungen in Gang, welche das Aufrechterhalten der doch so heiteren Stimmung immer anstrengender werden lässt. Mit zunehmendem Alkoholkonsum fallen nach und nach die Masken: Sehnsüchte brechen auf, unterdrücktes Verlangen äußert sich in Anzüglichkeiten, Eitelkeit und Bosheit beginnen zu dominieren und verzweifelt wird getanzt bis die Möbel aus dem Leim gehen, die Stimmung gänzlich zerbricht und der schönste Tag des Lebens zu einer Farce geworden ist … aber, das Leben geht weiter!
Die „Kleinbürgerhochzeit“ ist ein zeitloses Spiegelbild der bürgerlichen Gesellschaft, damals wie heute und natürlich bestens geeignet für die Verbindung von Schauspiel, Live-Musik und Bewegung wie es sich das Theaterensemble PUCK auf seine Fahnen geschrieben hat. Also hingehen und den anderen Brecht entdecken – denn: Brecht goes Karl Valentin.
Das Ensemble
Es spielen: Lissy Blume, Marie- Charlotte Bonfiglio, Cheyenne Fliehler, Simon Frädrich, Jasmin Fuchs- Perez, Lennart Katz, Melchior Meyer, Mara Papadopoulos, Samuel Sigg. Regie: Nuscha Nistor. E- Akkordeon: Mathias Willaredt- Nistor Kostüme, Licht. Textbearbeitung: Nuscha Nistor; Komposition (mit einigen Zitaten): Mathias Willaredt-Nistor; Die „Keuschheitsballade“: Bertolt Brecht.
INFO: Fr 29.11., 20 Uhr (Premiere), weitere Aufführungen bis 15.12., jew. 20 Uhr, So 18 Uhr! Experimentalbühne im E- Werk, Ferdinand- Weiß- Straße 6A, Freiburg. Karten: T. 0761-381191.