Lebendiges & funkelndes Programm

FESTIVAL: Die Freiburger Lesbenfilmtage bringen vom 18. bis 22. Juni erneut ein vielfältiges und inspirierendes Programm auf die Leinwand des Kommunalen Kinos.

 

Der Hintergrund
Das Festival steht ganz im Zeichen der Sichtbarkeit, Kreativität und Vielfalt lesbischen Filmschaffens – und feiert queeres Kino in all seinen Facetten. Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres war das Organisationsteam alles andere als untätig. Auf einer filmischen Entdeckungsreise quer durch die europäische Festivalszene – unter anderem bei den Pride Pictures in Karlsruhe, dem Hamburg International Queer Film Festival, der Berlinale sowie dem LGBT Film Festival in Ljubljana – wurde nicht nur Inspiration gesammelt, sondern auch zahlreiche filmische Highlights aufgespürt. In Karlsruhe und Ljubljana waren zwei aus dem Team sogar Teil der Jury – für den besten Kurzfilm bzw. den besten Spielfilm. Das Ergebnis dieser intensiven Vorbereitungszeit ist ein besonders lebendiges und funkelndes Festivalprogramm. Gezeigt werden spannende Langfilme aus aller Welt – darunter berührende Dokumentationen, kraftvolle Spielfilme und eindrucksvolle Porträts. Die Freiburger Lesbenfilmtage verstehen sich als weit mehr als nur ein Filmfestival. Sie bieten Raum für Begegnung, Austausch und Community – einen Ort, an dem gemeinsam gelacht, geweint, gefeiert und sichtbar gelebt wird. 

 Lesbian Space PrincessLesbian Space Princess - 18.6.

Aus dem Programm
Ein besonderes Highlight erwartet das Publikum bereits zum Auftakt: Die legendäre FLINTA*-Party am Eröffnungsabend, Mittwoch 18. Juni, in der Wodanhalle lädt nach den ersten Filmvorführungen zum Tanzen, Feiern und Austauschen ein – inklusive der beliebten Cocktailbar, die in diesem Jahr am Freitagabend mit sommerlichen Drinks in stimmungsvoller Atmosphäre lockt.
Erstmals präsentiert das Festival neben dem etablierten Kurzfilmprogramm auch eine Auswahl an mittellangen Filmen. Damit wird noch mehr queeren Geschichten Raum gegeben – von poetisch bis politisch, von leise bis laut.  *(Sammelbegriff für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans* und agender Personen).

 

Am Eröffnungsabend ist der Film LEÓN zu sehen, Ein leiser, zutiefst berührender Film über Verlust, Zugehörigkeit und den Mut, an der Liebe festzuhalten, wenn alles andere wankt. Julias Welt steht still. Ihre Partnerin Barbi, die leibliche Mutter von León, ist tot – und mit ihr droht alles zu zerbrechen: das gemeinsam geführte Restaurant, das Leben, das sie sich aufgebaut haben, und vor allem die Beziehung zu ihrem Sohn. Als der biologische Vater plötzlich zurückkehrt und auch die Großmutter Ansprüche stellt, gerät Leóns Zukunft in eine rechtlich unsichere Lage – und Julia in einen emotionalen Ausnahmezustand. Regie: Papu Curotto & Andi Nachon / Argentinien 2023 / Spanisch mit dt. UT. (Mi 18.06., 21 Uhr)


What a FeelingZu den filmischen Höhepunkten zählt der Feel-Good-Film What a Feeling, der mit viel Herz und Wärme das Publikum begeistert. In dieser spritzigen Rom-Com geht es um Neuanfänge, Herzklopfen und Entscheidungen, die sich einfach richtig anfühlen. Caroline Peters und Proschat Madani glänzen als zwei Frauen, die mitten im Leben ihre wahre Liebe finden – und die Welt einfach hinter sich lassen. What a Feeling! Regie: Kat Rohrer / Österreich 2024 / Deutsch OF. (Fr 20.06., 20 Uhr) Auch der eindrucksvolle Spielfilm Blindgänger (Do 19.06.) verspricht starke emotionale Momente und spannende Einblicke. Zu beiden Filmen hat das Team Gäste eingeladen, die sich im Anschluss an die Vorführung im Rahmen eines Q&As den Fragen des Publikums stellen. Ein weiteres Highlight ist die Vorführung der diesjährigen Teddy-Award Gewinnerin Lesbian Space Princess (Mi 18.06.) – ein witziger, herzerwärmender und revolutionärer Trip durch die unendlichen Weiten queeren Empowerments. 
Mit Todo el silencio (Sa 21.06.) steht zudem ein visuell wie emotional eindrucksvolles Werk auf dem Programm, das in eine Welt ohne Gehör entführt und dabei Themen wie Wahrnehmung, Identität und Zugehörigkeit auf besondere Weise beleuchtet.

Solids by the Seashore
Am Sonntagmittag geht es in Solids by the Seashore um ein Leben zwischen Tradition und Sehnsucht. In einem kleinen Küstenort im Süden Thailands begegnensich Shati, eine junge muslimische Frau aus einer konservativen Familie, und die aktivistische Künstlerin Fon. Letztere plant hier eine Ausstellung, um auf die zerstörte Umwelt und die bedrohliche Veränderung der Strände aufmerksam zu machen. Shati lebt zwischen Tradition und Sehnsucht – durch die Begegnung mit Fon geraten ihre bisherigen Überzeugungen aus dem Gleichgewicht. Welchem Weg will sie folgen – dem, den andere für sie bestimmt haben, oder dem ihrer eigenen Wahrheit? Regie: Patiparn Boontarig /Thailand 2023 Thailändisch mit engl. UT. (So 22.06., 13.30 Uhr) 

 

Dreamers StillDreamersDreamers erzählt die Geschichte zweier Frauen in einem von ständiger Angst geprägten Gefängnisalltag. Zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Großbritannien wird Isio in Abschiebehaft genommen. Im Vertrauen auf einen fairen Prozess spielt sie nach allen Regeln und erzählt wieder und wieder in den Anhörungen ihre Geschichte. Zur Seite steht ihr dabei ihre Zimmergenossin Farah, die Isio die Ankunft in der Einrichtung erleichtert. Inmitten des von Kontrollverlust und ständiger Angst geprägten Gefängnisalltags kommen die beiden Frauen sich näher und träumen von einer gemeinsamen Wohnung, in der sie alle Wände bunt streichen. Die Frage, welcher Weg der richtige ist, wird für die Beziehung der beiden Frauen zur Zerreißprobe. Regie: Joy Gharoro-Akpojotor / Großbritannien 2025 / Englisch mit dt. UT. (So 22.06., 18 Uhr) Abgerundet wird das Festival durch den Abschlussfilm Sally! (So 22.06.), der eine fast vergessene Ikone zurück ins Licht holt und ein bewegendes filmisches Plädoyer für Widerstand, Lebenshunger und Sichtbarkeit darstellt – inklusive anschließendem Online-Filmgespräch.

 

INFO: Mi 18. - 22.06., Kommunales Kino im alten Wiehrebahnhof Freiburg, Urachstr. 40. Karten: T. https://www.koki-freiburg.de/spielplan/

 

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