Resistente Keime auf Billigfleisch bedrohen unsere Gesundheit!

GESUNDHEIT: Humanmediziner und Umweltorganisationen haben das EU-Parlament noch vor wenigen Wochen aufgefordert, die für Menschen besonders wichtigen Antibiotika endlich aus der Massentierhaltung zu verbannen. Aber eine rechts-konservative Mehrheit im EU-Parlament hat dies komplett ignoriert und wieder einmal nur für die Agrarindustrie und deren Gewinne gestimmt.

Die Massentierhaltung mit zehntausenden Tieren in Megaställen ist überhaupt nur möglich, weil hier massenhaft Antibiotika eingesetzt werden. Kürzlich hat das Bundesamt für Verbraucherschutz die neuen Antibiotika-Verbrauchsdaten für die Tiermedizin veröffentlicht - mit erschreckendem Ergebnis: Der Verbrauch steigt, obwohl die Tierzahlen sinken. Mehrere Reserveantibiotika landen auch in zunehmendem Umfang in Tierhaltungen. Dringend notwendig sind strengere Regeln für die Fleischindustrie, um weitere Jahre qualvoller Massenzucht der Tiere und lebensbedrohliche Keime für uns Menschen zu verhindern.
PutenkuekenDie Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einer Untersuchung aufgedeckt: Massentierhaltung macht nicht nur Tiere krank, sondern kann auch uns krank machen! Es wurden stichprobenartig in verschiedenen Regionen Deutschlands 62 Testkäufe durchgeführt, jeweils 31 in Lidl-Filialen und 31 in Aldi-Filialen. Gekauft wurde Putenfleisch aus der unteren Haltungsstufe 2 (Stallhaltung Plus), das am häufigsten zu finden ist. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen sind alarmierend: Jede dritte Probe von Lidl und jede vierte Probe von Aldi war mit antibiotikaresistenten Keimen belastet! Lidl-Putenfleisch wies im Labortest außerdem zu 26 % gefährliche Keime auf, die sogar Reserveantibiotika ausschalten können, die bei uns Menschen im Notfall eingesetzt werden gegen Infektionen mit multiresistentem Erreger. Laut Studien stammt knapp jeder fünfte antibiotikaresistente Erreger bei Menschen letztlich von Lebensmitteln und allen voran von Fleisch. Schon jetzt infizieren sich in Europa jährlich rund 670.000 Menschen mit antibiotikaresistenten Erregern. Rund 33.000 Patient:innen sterben jedes Jahr in Europa, weil Antibiotika keine Wirkung mehr zeigen. Ein Teil der antibiotikaresistenten Erreger stammt aus der Massentierhaltung.
Diesen Wahnsinn will die DUH stoppen. Sie will erreichen, dass die neue Bundesregierung eine neue „Deutsche Strategie zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen“ beschließt, die u.a. festlegen soll:

- Der Missbrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung muss beendet werden
- Kennzeichnungspflicht der Tierhaltungsform
- artgerechte Tierhaltung
- Eine Abgabe auf Fleisch aus Massentierhaltung

Eine umfassende Fleisch- und Agrarwende verdient Unterstützung. Mit einer dauerhaften Küken-Patenschaft oder einer Spende kann die DUH langfristig für eine naturverträgliche Landwirtschaft kämpfen, um eine Wende in der Tierhaltung und - gesetzliche Regeln für umwelt- und tiergerechte Haltung zu erreichen. (Quelle: DUH)

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